Allgemeinanästhesie - Vollnarkose
Vor Beginn der Narkose wird in der Regel am Arm oder an der Hand eine Kanüle gelegt, über die eine Infusion und die Narkosemedikamente verabreicht werden. Durch Gabe der Medikamente wird ein tiefschlafähnlicher Zustand erreicht, in dem das Bewusstsein und durch Gabe zusätzlicher Medikamente auch die Schmerzwahrnehmung ausgeschaltet sind. In dieser Zeit ist der Mensch nicht fähig selber zu atmen und muß künstlich beatmet werden. Dazu stehen dem Anästhesisten folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Maskennarkose
Bei sehr kurzen Eingriffen ist es manchmal ausreichend, wenn der Annästhesist den Patienten mit einer Maske beatmet.
Kehlkopfmaske/Larynxmaske
Die Kehlkopfmaske kommt bei kürzeren und dafür auch geeigneten Eingriffen als Alternative zur Intubation zum Einsatz.
Intubationsnarkose
Bei manchen Eingriffen, vor allem Eingriffen in der Zahnmedizin und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, muss ein weiches Röhrchen (Tubus) durch den Mund oder die Nase in die Luftröhre eingeführt werden
(Intubation), nachdem der Patient eingeschlafen ist. Hierzu verwendet der Anästhesist ein spezielles Instrumentarium, das Laryngoskop. Die Intubation erleichtert die Beatmung und stellt einen
sicheren Schutz dar, dass weder Speichel, Flüssigkeiten oder Mageninhalt in die Lunge gelangen können (Aspiration).
Bei Kindern
Vor der Narkose bekommen Kinder ein örtlich betäubendes Pflaster auf den Handrücken geklebt, damit das Legen der Infusionskanüle nicht schmerzhaft ist.
Ein nach Himbeersaft schmeckendes Beruhigungsmittel wird aus einem kleinen Becher getrunken. Der Beginn der Narkose erfolgt durch die Gabe von Schlafmittel in die Infusionskanüle.
Regionalanästhesie - Plexusanästhesie
Die Regionalanästhesie schaltet in bestimmten Körperabschnitten die Schmerzempfindung aus, nicht aber das Bewusstsein.
Im ambulanten Bereich wird meist der Arm (Plexusanästhesie) betäubt. Die Plexusanästhesie eignet sich für Eingriffe an der Hand, am Unterarm und an bestimmten Arealen des Oberarmes. 15-30 Minuten nach Injektion des Lokalanästhetikums wird der Arm warm und gefühllos, auch die motorische Bewegung ist ganz oder teilweise eingeschränkt. Diese Wirkung dauert eine bis mehrere Stunden. Der Patient kann nun schmerzlos, aber bei Bewusstsein operiert werden. Auf Wunsch kann während des Eingriffs ein Schlaf- und Beruhigungsmittel gegeben werden, um so den Eingriff nahezu zu "verschlafen".
Analgosedierung
Analgosedierung ist die gezielte Ausschaltung von Schmerz und Angst bei operativen Eingriffen durch die kombinierte intravenöse Verabreichung von Schmerz- und Schlafmitteln.
Je nach Dosis kann sowohl eine leichte Beruhigung, als auch Schlaf erzeugt werden. Der Patient atmet bei diesem Narkoseverfahren spontan, es findet keine Beatmung statt. Die Analgosedierung eignet sich vor allem für Eingriffe in der Augenheilkunde und für spezielle Eingriffe in der plastischen Chirurgie